LIMA HIETZING Trainingsgruppe wöchentlich ab Mittwoch, 20. März 2024
Der nächste Pfarrball wird am 20. Jänner 2024 stattfinden.
Vom Schenken Über welches Geschenk haben Sie sichbesonders gefreut? An welches Geschenk können Sie sich noch erinnern? Erinnern Sie Geschenke an den Geber / die Geberin?
Liebe Pfarrgemeinde!
Zum Glück gibt es den Advent. Langsam werden wir auf das große Geheimnis der Menschwerdung Gottes hingeführt. Gott platzt nicht einfach hinein. Der heilige Ignatius lässt den Beter betrachten, wie die heilige Dreifaltigkeit auf die Welt schaut und erkennt, dass die Zeit reif ist, dass Jesus als Mensch geboren wird. Mitten hinein in eine Menschheit die ihn teils erwartet, teils nicht. Die nicht besser oder schlechter war als heute. Er kommt in das ganz Konkrete und Begrenzte und nimmt sich die Zeit, den Weg von Anfang an zu gehen, wie wir; vom Mutterleib an bis zu dem, der uns in der Bibel als gestandener Mann begegnet.
In einer afrikanischen Tradition, die ich kennengelernt habe, ist dieser Weg auch der Weg eines Neulings in einer Gemeinschaft. Wie ein Baby beobachtend und mittuend, dann fragend, hineinwachsend in die Tradition, Verantwortung übernehmend, und schließlich auch wieder eher durch Rat als durch Tat mithelfend.
Jesus kommt behutsam, aber er kommt. Nutzen wir den Advent, so dass wir ihm ein Stück entgegen gehen. Wenn ich darf, dann empfehle ich Ihnen dazu Sentimentalität, Tradition und einen guten Schuss Freude. Advent ist Freude und die Weihnachtszeit pure Freude. Gerne werden wir uns alle an früher erinnern, egal wie alt wir sind. So wie es war, soll es auch dieses Jahr sein.
Auch in Lainz wollen wir wieder eine Advent- und Weihnachtszeit mit vielen Dingen feiern, die uns lieb und teuer sind. Zwei Elemente werden heuer vielleicht etwas anders sein. Ich wünsche mir einen geschmückten Christbaum in der Kirche; mit Lichtern und Schmuck. Ab 12 Uhr am 23. Dezember steht der Baum in der Kirche, nur mit der Lichterkette behängt. Und jetzt können Sie uns beschenken. Wenn jeder und jede Familie vielleicht ein Teil bringt (bitte nicht mehr) und es für den Baum spendet und hineinhängt, dann haben wir am Ende einen Baum, der uns darstellt in einer bunten Vielfalt. Der Baumschmuck wäre gespendet, da es unwahrscheinlich ist, dass wir ihn zurückgeben können. Falls Sie am 23. keine Zeit haben, können Sie Ihr Teil auch in der Kanzlei oder Sakristei abgeben.
Für die Kinder wollen wir über die Adventzeit hinweg langsam eine 41 teilige Krippe aufbauen unter dem Schaukasten in der Kirche. Unser Mesner, Herr Bachmann, hat diesen Schatz wiederentdeckt. Diese Krippe ist auch ausdrücklich zum Anfassen und Spielen gedacht. Sie ist richtig nach jedem spielenden Besuch durch ein Kind.
Advent und Weihnachten ist eine Zeit für Freude und auch für Hoffnung, dass das Schlechte nicht bleiben muss und durch die Liebe überwunden werden kann.
Glück auf!
Ihr P. Stefan Hengst SJ und P. Jean Bosco Gnombeli MI
Mit dem ganzen Team.
Liebe Pfarrmitglieder,
Missio Österreich hatte als Motto für den Weltmissionssonntag das Motto „Brennende Herzen und
bewegte Schritte“ gewählt. Sicherlich erinnern Sie sich noch an den Tanz von P Saju. Ihm sei hier
noch einmal herzlich gedankt, sowie allen, die seine Arbeit und die von Mission unterstützen.
Mit brennenden Herzen und bewegten Schritten, so kann man auch das Projekt der Gemeinsamen
Pfarre bezeichnen in das wir wieder einen Schritt tiefer eingetaucht sind. Die Pfarrgemeinderäte von
St. Hubertus und von Lainz-Speising haben den Bischofsvikar gebeten, uns den Auftrag zu erteilen,
eine gemeinsame Pfarre zu bilden. Eingeladen waren wir in den Prozess mit dem Hinweis, dass wir
historisch schon eine Pfarre waren. Maria, Heil der Kranken, wird auch Teil des Prozesses. Hier gibt
es jedoch keinen PGR der zustimmen kann, so dass ich es als Pfarrprovisor getan habe.
Brennende Herzen können unterschiedliche Gründe haben und auch zu unterschiedlichen Reaktionen führen. Das Projekt einer Gemeinsamen Pfarre wird uns alle nicht kalt lassen. Brennen werden
die Herzen also. Vielleicht für eine Vision, für eine Chance, vielleicht inspiriert von der Bischofssynode in Rom. Wir können auch brennen für unsere Tradition und für die Heimat, die wir uns geschaffen haben. Vor einiger Zeit gab es einen Slogan bei den Jesuiten: „Ein Feuer, das andere entzündet.“ Achten wir darauf, dass das Feuer uns nicht verbrennt, dass es aber auch nicht ausgeht, dass
es uns den Weg leuchtet, dass es uns einen Ort schafft an dem wir verweilen wollen.
Bevor wir verweilen können, braucht es auch die bewegten Schritte. Ich erspare uns hier zu schildern in welche Richtung diese Schritte gehen können. Bewegen werden wir uns alle müssen, hoffentlich auf ein Ziel hin. Wenn wir das nicht aus den Augen verlieren, dann darf es Umwege, Pausen
und unterschiedliche Geschwindigkeiten geben.
Gemeinsam sind Kinder und Jugendliche aus Lainz-Speising und Hubertus auf die Erstkommunion
und Firmung unterwegs. Wir haben leicht mehr Firmlinge und etwas weniger Erstkommunionkinder
in diesem Jahr. Es ist alles in einem guten Rahmen und zeigt, dass wir gemeinsam etwas Tolles auf
die Beine stellen können.
Den November als Totengedenkmonat wollen wir mit einer Messe für alle Verstorbenen des letzten
Jahres beginnen. Dazu haben wir alle Familien angeschrieben und eingeladen. Wir wollen in Kontakt bleiben und sagen, dass wir uns auch weiterhin gemeinsam erinnern mit der Hoffnung auf ein
ewiges Wiedersehen.
Ich wünsche Ihnen einen November zum Erinnern und Wertschätzen; besinnlich in einer anderen
Weise soll es dann im Advent werden.
Glück auf!
Ihr P. Stefan Hengst SJ
Ich bin Pater Jean Bosco Gnombeli, Kamillianer.
Seit September 2023 bin ich in den Pfarren Lainz-Speising, St. Hubertus und Maria Heil der Kranken als Kaplan tätig.
Ich freue mich hier zu sein und möchte über mich erzählen.
Ich bin in einer gläubigen Familie (auch wenn sie damals noch nicht christlich war) am 31.12.1980 in Tchare, einem kleinen Dorf in der Region Kara geboren. Kara ist eine Bergregion im Norden Togos. Der höchste Punkt des Gebirges ist 800 Meter. Der Boden ist steinig, felsig und wenig fruchtbar. Die Menschen sind gezwungen nach Süden des Landes nach Atakpamé auszuwandern, um guten Boden zum Feldanbau zu finden. So ist mein Vater nach Süden ausgewandert, um Kaffee anzubauen. Ich habe sechs Geschwister und neun Halbgeschwister. Fast die ganze Schulzeit habe ich im Heimatdorf verbracht und mich viel in der Pfarre engagiert. Ich erteilte Katechismusunterricht und habe viele Ministranten ausgebildet. Aus diesem Engagement entstand meine Berufung.
Nach der Matura im Jahr 2002 trat ich in den Orden der Kamillianer ein. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie legte ich 2010 die Ewige Profess ab und wurde am 10.9.2011 zum Priester geweiht. Mein Wahlspruch lautet: „Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und sein gnädiges Handeln an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben“ (1Kor15,10).
Sowohl in Benin als auch in Lomé, der Hauptstadt von Togo, war ich als Seelsorger im Krankenhaus und im Altersheim tätig.
Togo liegt in Westafrika. Die Hauptstadt ist Lomé. Die Amtssprache in Togo ist Französisch und daneben gibt es viele Nationalsprachen. Togo hat acht Millionen Einwohner. Die drei großen Religionen in Togo sind: Afrikanische Traditionelle Religion (RTA), Christentum und Islam.
Im Vergleich zu Europa, ist die Kirche in Afrika sehr jung. Gottesdienste werden feierlich und viel lebendiger gefeiert. Bei Festen wird auch zu den Gesängen getanzt. Es kommen auch viele Kinder und Jugendliche zu den Gottesdiensten. Zur Gabenbereitung werden - insbesondere an Festtagen - Erzeugnisse aus der bäuerlichen Produktion zum Altar gebracht.
Seit April 2014 bin ich in Österreich. Ich kann auf neun gute Jahre an Erfahrung in der Mission in Österreich zurückblicken und kann sagen, dass ich gut integriert bin. Ich fühle mich ganz zuhause, auch wenn ich ab und zu Heimweh habe.
Die ersten fünf Monate habe ich damit verbracht, die Sprache zu lernen. Dann wurde ich für zwei Jahre als Kaplan zur pastoralen Erfahrung nach Purkersdorf und Tullnerbach geschickt. Während meines Aufenthaltes in diesen Pfarren hatte ich direkten Kontakt zu den Leuten und lernte die Kultur kennen.
Danach habe ich als Krankenhausseelsorger 2 Jahre im AKH-Wien und 4 Jahre im Landeskrankenhaus St. Johannes in Salzburg gearbeitet. Seit meiner Rückkehr nach Wien im Dezember 2022 bin ich nicht mehr im Krankenhaus, sondern in der Pfarrseelsorge tätig.
Täglicher Kontakt mit Menschen, sowohl im Spital, als auch in der Pfarre lässt mich meine Berufung immer besser begreifen. In der Begegnung mit Menschen habe ich viel gelernt. Es ist eine besondere Lebensschule und Kraftquelle. Das macht mir viel Freude.
Missverständnisse, Probleme und Konflikte gehören auch zum Leben. Es gibt kein christliches Leben ohne Prüfungen. In schwierigen Zeiten hat Gott mir immer geholfen. Es ist immer gut, in Prüfungen durchzuhalten. Gott vergisst nie seine Kinder. Gott gibt immer Kraft. Christ sein bedeutet nicht, dass man von den Prüfungen verschont bleibt, die Prüfungen können manchmal auch eine Chance sein. Meine missionarischen Erfahrungen in Österreich über neun Jahre sind positiv und ich hoffe, dass es in Zukunft mit Gottes Hilfe so bleibt.
Ihr Jean Bosco Gnombeli MI
Der September ist für Schülerinnen und Schüler ein markanter Monat. Für die ganz Kleinen ist es ein Anfang und für die Größeren geht es weiter, manchmal an einem anderen Ort, oder es ist gar das Abschlussjahr. Wir wünschen euch viel Erfolg und Freude am Lernen.
Für uns in Lainz-Speising ist der Monat September auch ein markanter. P. Gustav Schörghofer ist jetzt in der Jesuitenkirche am Ignaz Seipl Platz. Hier in Lainz-Speising, in St. Hubertus und in Maria, Heil der Kranken werden P. Jean Bosco Gnombeli (Kamillianer) als Kaplan und ich, P. Stefan Hengst (Jesuit), als Pfarrprovisor tätig sein. Wir beide werden am 10. September feierlich eingeführt. Ich lade Sie schon jetzt sehr herzlich zu Messe und Fest ein.
Am 3. September verabschieden wir Frau Prof. Antanina Kalechyts. Über 8 Jahre war sie unsere geschätzte Kirchenmusikerin. Wir werden sie vermissen. Am 3. September wird sie nicht nur letztmalig die Orgel spielen, sondern sich auch im Pfarrcafé verabschieden. Sehr herzliche Einladung auch dazu. Gleichzeitig heißen wir Herrn Florian Oberreiter willkommen, der uns ab dem 17. September kirchenmusikalisch begleitet. Herzlich willkommen.
Außerdem ist der September in der Kirche als Schöpfungszeit bekannt. Wir wollen diesen Monat im Sinne der Bewahrung der Schöpfung gestalten. Weiteres dazu in diesem Mitteilungsblatt.
Der September ist der Startschuss für ein besonderes Projekt: Kardinal Schönborn bittet die Pfarren Lainz-Speising, St. Hubertus und Maria, Heil der Kranken in den Prozess einzusteigen, an dessen Ende eine gemeinsame Pfarre steht. Im Moment sind beide Priester schon für alle drei Pfarren zuständig. Wir würden gerne mit Ihnen über diese Aufgabe, die uns allen zugefallen ist, ins Gespräch kommen. Daher laden wir am 22. September zu einer Pfarrversammlung ein. Es geht um Information und erste Reaktionen.
Im Mai dachte ich, dass dieser Monat Neues bringt. Der September hat ihn jetzt geschlagen. Ich darf aber sagen, dass ich sehr optimistisch bin. Wir schaffen das zusammen. In den vergangenen Monaten habe ich so viele großartige Menschen kennengelernt, soviel Engagement gesehen, so viel Herzblut für unsere Pfarre. Ich bin optimistisch aus sehr gutem Grund und nicht aus Naivität. Ich weiß aber auch, dass viel von Ihnen verlangt wird. Es werden auch Fehler passieren und es kann Missverständnisse geben. Ich möchte Sie bitten, machen Sie aus Ihrem Herzen keine Mördergrube, sondern sprechen Sie mich und uns an. Vor 32 Jahren habe ich als Baufachgehilfe auf einer Baustelle gearbeitet; in einem heißen Sommer. Der Polier warnte mich, der Ton sei rau aber man meine es nicht so. Und so war es auch. Und es ging gut. Wir werden schon nicht rau miteinander umgehen, da bin ich mir sicher, aber ein klares Wort an mich kann sehr helfen.
Auf gute Zusammenarbeit und gute Anfänge und vor allem - gute Weiterführungen!
Ihr P. Stefan Hengst SJ
Was ich in Lainz sah und lernte
Gibt es ein Jenseits? Als ich vor zehn Jahren nach Hietzing aufgebrochen bin, sagte man mir: Du wirst schon sehen, für die Hietzinger hört die Welt am Wienfluss auf und hinter Schönbrunn ist der Rand der Erdplatte erreicht. Sie sitzen in ihren Häusern, Villen, Wohnungen und Gärten im vertrauten Kreis ihrer Familien und Freunde und jenseits dessen gibt es nichts. Sie glauben an Gott, aber Gott ist auch einer von ihnen. Das ist ihr Himmelreich, in dem sie nicht gestört werden wollen.
Gibt es nicht doch ein Jenseits, auch für die Hietzinger? Für einen Seelsorger ist das die entscheidende Frage. Denn bei allem Verständnis für die Bedeutung von Heim und Familie ist ihm klar, dass die Seele immer in ein Jenseits strebt. Wo aber ist das Jenseits der Hietzinger zu finden? Auf der Suche nach diesem Jenseits hat mir eine Fähigkeit sehr geholfen, die ich im Umgang mit Kunstwerken eingeübt habe: präzise zu sehen. Vorurteile trüben den Blick. Um aber die anderen Menschen, die Welt um mich herum wahrzunehmen, muss ich lernen, präzise zu sehen. Und ich muss den anderen Zeit schenken. Es gibt den wunderbaren Satz der amerikanischen Malerin Georgia O´Keeffe: „Nobody sees a flower, really – it is so small - we haven´t time and to see takes time, like to have a friend takes time.“
Wo sind die kleinen Blumen des Jenseits? In meinen zehn Jahren als Pfarrer von Lainz-Speising habe ich viele entdeckt. Es gibt Aufmerksamkeit füreinander, besonders für alte und bedürftige Menschen. Es gibt Aufmerksamkeit und Respekt im Umgang mit Menschen, die in sehr bescheidenen Verhältnissen leben. Menschen, die auf der Flucht sind, werden aufgenommen und betreut. Es gibt viel Freude daran, den Kindern Raum zu schenken. Jugendliche beleben die Pfarre weit mehr, als auf einen ersten Blick zu erkennen ist. Die Ansprüche von Pflanzen und Tieren werden wahrgenommen. In der Kirchenmusik wird aus dem Gotteslob gesungen und kann die Gregorianik gemeinsam mit neuem Liedgut gepflegt werden, ohne dass das eine dem anderen seinen Platz streitig macht. Es wird das Wagnis eingegangen, zeitgenössische Kunst und Musik im Kirchenraum zuzulassen. Die Kirche wird offengehalten, auch auf die Gefahr der Störung unserer ruhigen Ordnung hin. Viele Menschen kommen zur Feier des Gottesdienstes und gehen wieder hinaus in das Jenseits des Kirchenraums. Und viele wissen die Architektur unserer Kirche zu schätzen, die weit jenseits dessen ist, was normalerweise als heimelig empfunden wird. In unserer Pfarre habe ich viele Menschen entdeckt, die über sich und ihre individuellen Bedürfnisse hinaus leben und in ihrer Umgebung Verantwortung übernehmen.
Den Menschen meiner Pfarre danke ich dafür, dass sie mich alles das sehen gelehrt haben. Ich danke ihnen dafür, dass sie mir ein zauberhaftes und wunderbares Jenseits erschlossen haben. Es stimmt schon: to see takes time, like to have a friend takes time.
Tausend Dank! Gustav Schörghofer SJ