Mitteilungsblatt Mai 2020

Neues Leben

Zurzeit geschieht vieles, das vor kurzem noch unvorstellbar war. Das Feiern öffentlicher Messen ist verboten. Keine Veranstaltungen, keine Konzerte, keine Oper, keine Feste. Es wird noch lange dauern, bis öffentliche Gottesdienste und Konzerte und festliche Eröffnungen von Ausstellungen wieder uneingeschränkt möglich sein werden.

Es gibt aber nicht nur große Verluste zu beklagen. Es gibt vieles, das jetzt deutlicher als früher in Erscheinung
tritt. Ein wunderbarer Erfindungsreichtum zeigt sich, Hilfsbereitschaft wird oft im Stillen geübt, und so manches, das früher wichtig schien, erweist sich nun als bedeutungslos.


Nachdem das öffentliche Feiern von Messen untersagt worden war, habe ich beschlossen, keine Messen in der Konzilsgedächtniskirche zu feiern. Eine Messfeier allein oder mit vier Personen hinter verschlossenen Türen entspricht nicht unserem Stil. Wir stellen wöchentlich die Predigt auf die Homepage der Pfarre. Dort ist sie zu lesen und zu hören. Sehr wichtig ist mir, dass die Kirche offen bleibt, Tag und Nacht. Wer sie besucht, und das ist bei unserer Kirche mit ihren vier Eingängen und dem weiten Raum leicht möglich, findet einen sorgfältig gepflegten und gestalteten Raum vor. Es ist still hier. Manchmal gibt es auch Musik. Es gab immer wieder etwas zum Mitnehmen, Palmzweige, die Predigten, das Osterlicht. Über 200 Kerzen und Osterlichter sind aus der Kirche hinausgetragen worden. Der Ort lebt und
atmet. In den Familien lebt die Hauskirche. Anregungen für Gottesdienste sind mit viel Kreativität gestaltet
und auf die Homepage gestellt worden. Tausend Dank!


Zurzeit liegt die bisherige Mensa des Altars der Sakramentskapelle vor dem Altar in der Mitte der Kirche. Diese alte furnierte Holzfaserplatte ist durch eine massive Birnholzplatte ersetzt worden. David Nitsche, Tischler in der Steinlechnergasse, hat dieses besonders schöne Stück hergestellt. Die Jungschar hat sich des neu gepachteten Grundstücks in der Steinlechnergasse angenommen. Was dort geübt wird, ist ein achtsamer Umgang mit Natur. Sträucher wurden gepflanzt, Erde wurde ausgebracht und Rasen gesät. Tausend Dank allen, die mitgearbeitet haben und weiter Verantwortung übernehmen, dass das Begonnene gut gedeiht.


Es gibt viele Kontakte und gegenwärtig mehr Hilfsbereitschaft als Bitten um Hilfe. Die sozialen Dienste haben einmal unter freiem Himmel stattgefunden. Ted Pannasch haben wir in der Wärmestube kennen gelernt und bereits Mitte Dezember aufgenommen. Bis Anfang Mai ist er Gast der Pfarre und der Jesuiten in der früheren Kaplanswohnung über der Ministrantensakristei.


Unser Mesner Georg Bachmann arbeitet eingeschränkt. Er kümmert sich um die Kirche und die beiden anderen Häuser. Die Pfarrsekretärinnen Birgit Gulder und Ruth Heiserer arbeiten im home office und pflegen viele Kontakte. Auch unsere Kirchenmusikerin Antanina Kalechyts und unsere Verantwortlichen in der Jugendarbeit Tobias Steinbichler und Mirjam Gerstbach arbeiten weitgehend im home office.

Christus ist auferstanden. Es gibt neues Leben in der Pfarre. Allen, die dieses Leben ermöglichen und
zum Gedeihen bringen, tausend Dank.
Gustav Schörghofer SJ