Liebe Freunde und Freundinnen unserer Pfarre,
wenn Sie diesen Text lesen, ist die Osterzeit bereits angebrochen. Die Kartage, der Ostermorgen ist gefeiert. Geschrieben habe ich diese Gedanken noch in der Fastenzeit, in den 40 Tagen in denen wir uns um Verzicht und verstärkte Achtsamkeit bemühen, damit das Osterfest mit aller Festlichkeit und frohem Herzen begangen werden kann. Fast zehn Prozent des ganzen Kirchenjahres stehen unter diesem Gedanken der Umkehr! Danach folgen sogar 50 Tage der Freude über die Auferstehung und so öffnen sich unsere Herzen (und unser Verstand) für die Geistkraft Gottes, wir feiern Pfingsten. Aber gilt das wirklich für mein persönliches Leben? Ist das Christsein für mich die tragende und befreiende Kraft? Oder begnüge ich mich mit dem, was die erwachende Natur uns schenkt und der Osterhasensuche im Familienkreis. Reichen mir diese liebgewordenen Traditionen rund um Ostern?
Gegen all das ist gar nichts einzuwenden, doch, entspricht es der Intensität der Erfahrung der Auferstehung? Die ersten Christ:innen haben Jesu Auferstehung als unüberbietbaren Eingriff Gottes in die gesamte Wirklichkeit empfunden. Weil diese eine neue Wirklichkeit schafft, in deren Licht wir leben dürfen. Als "Protestleute gegen den Tod" (Christoph Blumhardt), dieser begegnet uns ja nicht erst beim eigenen physischen Sterben. Er regiert überall da, wo Kommunikation abbricht, Ungerechtigkeit herrscht, Hass und Schweigen das Leben vergiften. Und es gibt eine Erfahrung von Auferstehung vor dem Tod, wenn Menschen wach und lebendig miteinander und füreinander leben. Das hat man den ersten Christen und Christinnen auch deutlich angemerkt: "Ich lebe und ihr sollt auch leben!" hat Jesus gesagt. Das trifft und tröstet mich. Das verändert mein Leben vor dem Tod und mobilisiert mein Hoffen über den Tod hinaus. Das zeigt mir die Empathie Gottes; dadurch erfahre ich, dass Gottes Zusage hält.
Als Getaufte sind wir alle gut ausgestattet. Es gibt nicht den gebildeten, geheiligten Klerus und die unwissenden Laien, alle sind erfüllt von der Gnade Gottes. Es geht darum unser aller Potential einzubringen und zu Botschafter:innen von Ostern zu werden. Die Welt braucht engagierte Christen und Christinnen, die bereit sind von ihrem Glauben Zeugnis zu geben, die jungen und suchenden Menschen gute Vorbilder sind, die mit ihrem Leben, Taten und Worten Auferstehung bezeugen. Es gibt ganz unterschiedliche Weisen als Getaufte in dieser Welt zu leben. Mich hat die Suche auf den Weg als Diakon gebracht. Wohin hat sie dich gebracht? Bist du noch auf der Suche?
Ihr Diakon Peter F.
zum Downloaden: Mitteilungsblatt April 2024