Mitteilungsblatt Dezember 2024

​Herbergssuche – Eine Neuauflage

2008 war die Herbergssuche schon einmal auf dem Deckblatt des Mitteilungsblattes. Damals waren die Zeiten noch ganz anders. Versuchen Sie sich an 2008 zu erinnern. Noch anders waren natürlich die Zeiten, in denen Maria mit Josef ein Obdach suchten.

Heuer versuchen wir dieser schönen Tradition neue Energie einzuhauchen. Wir lassen die geschlossene Tür weg. Sie steht natürlich im Hintergrund der ganzen Tradition. Im Fokus soll die heilige Familie stehen – und der Esel. Alle schauen auf das, was noch nicht da ist. Jesus ist schon greifbar nahe, aber eben noch nicht geboren. Worauf schauen seine Eltern? Was denken und hoffen sie? Können sie überhaupt eine Zukunft planen? Sie hoffen anzukommen, unterzukommen, als Familie stark zu werden. Hoffnungen haben sie weit mehr als Gewissheiten. Die Herbergssuche eine Chiffre dafür. Die Herbergssuche als Chiffre für mich, für die Kirche, für unser Land?
Wer klopfte an? Wer hört das Klopfen? Kommen Klopfende:r und Hörende:r zusammen? Teilen sie eine Stunde, teilen sie Wärme? Jetzt merken Sie, dass wir bei unserer Herbergssuche angekommen sind. 2008 haben wir das folgende geschrieben und es ist immer noch so: “Organisatorisch sieht das Ganze so aus, dass am ersten Tage die Krippe zu Ihnen ins Haus gebracht wird und am darauf folgenden Nachmittag oder Abend wird die Krippe von Ihnen zur nächsten Familie in der Pfarre gebracht. Gemeinsam verbringt man eine Adventstunde, die entweder frei gestaltet wird oder dem Begleitheftchen der Krippe entnommen werden kann. Das richtet sich je nach Geschmack und Alter der Familienmitglieder. … Nehmen Sie sich bitte die Zeit, die heilige Familie bei sich aufzunehmen und Sie werden mit Sicherheit interessante zwischenmenschliche Begegnungen machen, sich ein bisschen intensiver auf die Ankunft des Herrn vorbereiten können und neue Kontakte innerhalb unserer Pfarrgemeinde knüpfen.”
Wo ist das jetzt die Neuauflage? Erstens werden wir eine Krippe in den Föhrenhof (Häuser zum Leben) geben. Zweitens wollen wir uns ganz bewusst an Menschen wenden, die noch keine Kinder haben, die gerade in ihre erste eigenen Wohnung eingezogen sind, oder deren Kinder schon flügge geworden sind. Wir laden Senior:innen ein; gerne auch Gruppen. Wir laden mittelalte Menschen ein. Auch wenn ihre Kinder noch daheim – vielleicht in einem schwierigen Alter - sind, nehmen Sie die Krippe. Vielleicht wollen Ihre Kinder dabei sein, vielleicht auch nicht; beides ist okay. Kein Perfektionismus, sondern unsere Lebenssituation, die wir für einen Moment teilen. Mitmachen braucht vielleicht Courage; aber Christ:in sein braucht das eh.
Am 25. wird es Weihnachten und wir können sagen, wir waren dabei. Als alle, die wir Pfarre sind wünschen wir uns frohe und gesegnete Weihnachten.
Ihr P. Stefan Hengst