Ökumenischer Weltgebetstag der Frauen 2019 – Slowenien
Am Freitag, den 1. März 2019 findet um 19 Uhr der - weltweit gefeierte - Weltgebetstag
der Frauen statt, für das Dekanat 13 bei uns in der Konzilgedächtniskirche. Frauen
aus Slowenien haben den Gottesdienst unter dem Thema „Kommt, alles ist bereit!“
(Lk 14,15-24) vorbereitet.
Wir sind eingeladen, unser südliches Nachbarland Slowenien besser kennenzulernen. Allzu oft dient es leider nur als Durchzugsland auf dem Weg nach Kroatien, dabei hat das kleine Land zwischen den Alpen und der Adria sehr viel zu bieten. Vor allem beeindruckt es durch seine vielfältige Naturlandschaft, seine Pflanzen - und Tierwelt, malerischen Städtchen und nicht zu vergessen die langjährige gemeinsame Geschichte mit Österreich. Flüsse wie die Sava und die Soča prägen die Landschaft, der Triglav (2.864 m) in den Julischen Alpen als höchster Berg Sloweniens ist ein Wanderparadies.
Bekannt sind die Salzgärten bei Piran, die Tropfsteinhöhlen von Postonja (Adelsberger Grotte) und Škocjan. Im Osten des Landes, bereits Teil der Pannonischen Tiefebene, wächst Wein, und es entspringen Mineral -und Thermalquellen wie in Rogaška Slatina. Nicht zu vergessen die Hauptstadt Ljubljana mit den architektonisch sehenswerten Bauten von Josef Plečnik.
Die Liturgie des Weltgebetstages wendet sich den Menschen der Randgruppen der slowenischen Gesellschaft zu, unter anderem den Roma. Schätzungen zufolge leben derzeit rund 10.000 Roma in Slowenien, sie sind statistisch nicht erfasst. Laut einer Umfrage haben 80 Prozent von ihnen keinen Pflichtschulabschluss. Viele der Kinder wachsen vorwiegend in ihrer Muttersprache Romanes auf und lernen erst in der Schule Slowenisch, was den Schuleinstieg erschwert. Aufgrund der schlechten ökonomischen Lage tragen die Kinder schon früh zum Familieneinkommen bei. Der Verein
„Kljuc“ (slowenisch: Schlüssel) unterstützt Überlebende von Frauenhandel und Zwangsprostitution beim Start in ein gewaltfreies, unabhängiges Leben. Gleichzeitig klärt die Organisation an Schulen und bei öffentlichen Veranstaltungen über Frauen und Menschenhandel auf und leistet Präventionsarbeit bei besonders stark gefährdete Gruppen.
Im Roma-Dorf Pušča organisieren sich die Frauen für mehr Anerkennung, Gerechtigkeit und ein selbstbestimmtes Leben.
Das von den slowenischen Frauen gewählte Gleichnis aus dem Lukasevangelium lädt alle zum Gastmahl ein. Die Freunde haben keine Zeit, da ruft der Gastgeber die Armen und die Kranken, die Blinden und die Lahmen, die Ausgestoßenen und Benachteiligten, und lädt sie zum Fest ein. Jenen, die am Rande unserer Gesellschaft leben, bietet das Gleichnis Hoffnung. Denn: Es ist noch Platz! Es gibt Raum zum Leben und alle können satt werden. „Komm doch! Du bist gewollt und wirst gebraucht.“ Gott ist entgegenkommend, im gemeinsamen Mahl ist das Reich Gottes gegenwärtig, Menschen werden geheilt, seelisch gestärkt, und eine neue Gemeinschaft entsteht.
Sie sind herzlich eingeladen mitzufeiern, Männer und Frauen, verbunden mit der ganzen
Welt.
Angela Blaschek
Ökumenebeauftragte
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