zum Downloaden: /data/cmspages/325.pdf
Liebe Pfarrgemeinde!
Es ist noch immer Winter. Aber vielleicht mögen Sie es ja. Die Semesterferien laden zum Skilaufen ein. Als Stadtkind aus dem Ruhrgebiet hat der Winter für mich nur einen sehr beschränkten Reiz. Und auch hier ist es eher die Last, dass das Moped mal anspringt und mal eben nicht. Der Frühling darf also kommen.
Hinein in dieses Grau in Grau kommt gegen Ende Februar unsere Pfarrzeitung. Wir probieren da etwas. Ein Verteildienst wird an alle Haushalte im Pfarrgebiet eine Zeitung austragen. Wir planen mit einer Auflage von 14.000 Stück. Ende Februar ist natürlich bewusst gewählt, damit wir noch auf unser Gründungsfest am 2. März hinweisen können. Wir wollen uns als Pfarre zeigen und, falls die Zeitung gut aufgenommen wird, auch in Zukunft als Kirche in unserem Grätzl sichtbar sein.
Dabei ist uns die ganz breite Verteilung wichtig. Es wird dann sein wie im Gleichnis vom Sämann. Wenn man nur auf die verlorene Saat schaut, dann kann man sich am Ertrag nicht mehr freuen. Untersuchungen zeigen, dass Pfarrzeitungen deutlich mehr gelesen werden, als wir wohl meinen. Das liegt aber auch daran, dass die Pfarrzeitung nicht nur nach innen schaut und wie ein Vereinsmagazin daherkommt, sondern dass sie Themen anspricht, die allgemein interessant sind. Unser Mitteilungsblatt hat mehr die Information nach innen.
Unsere Pfarrzeitung wird KreuzWeise heißen. Wenn Ihnen jetzt kurz der Atem gestockt ist, dann haben wir es richtig gemacht. Haben Sie das Wort zusammengelesen und damit an den Fluch gedacht? Das ist nur die negative Variante. Man kann auch etwas durchkreuzen, weil es wichtig ist. So wie unser Kardinal, der bei seiner Verabschiedung gegen alle Phantasien von Grenzschließungen und Abschiebungen gesagt hat, dass wir als Österreich nur so gut weiterleben können, wenn wir Migration befürworten. Kirche muss den Populismus durchkreuzen.
Da ist uns Paulus ein Vorbild. Seine Weisheit war das Kreuz und das war nicht bei allen verstanden oder geschätzt. Jesus hat seine Mitmenschen herausgefordert und damit sicherlich einige Pläne durchkreuzt. Wer sich heute auf ihn einlässt wird es erfahren.
Wir wollen Sie dazu einladen, sich mit dem Namen der Pfarrzeitung auseinanderzusetzen. Wo ist die Kirche weise? Wo lebt sie das Kreuz? Wo ist sie genau deshalb weise, weil sie zu den Kreuzen unserer Zeit steht? Wo liegen Sie über Kreuz mit Kirche oder Gesellschaft? Wo möchten Sie das Wort kreuzweise im Fluch verwenden? Glauben Sie, dass wir als Kirche auch einmal so klar unsere Meinung sagen dürfen oder sogar müssen?
Wahrscheinlich gehört all dies zur missionarischen Jüngerschaft. Und so setzen wir im Grau des Februars doch noch einen ganz schön frischen Akzent. Wenn man will, dann geht etwas. Und wir wollen. Auf dem Weg zur gemeinsamen Pfarre haben wir demnächst neue E-Mailadressen, eine neue Domain für die neue Webseite und bei der Bank sind wir auch schon als Pfarre am Lainzerbach bekannt.
Bleiben Sie uns gewogen. Lassen Sie uns gemeinsam als missionarische Jüngerinnen und Jünger unterwegs sein.
Ihr Pfarrer Stefan Hengst SJ
zum Downloaden: /data/cmspagecontents/1029.pdf