Liebe Gemeinde von Lainz und Speising und alle anderen Freunde und Freundinnen unserer Pfarre!
Wenn die Welt Neujahr feiert, sind wir schon mittendrin im Jahr, weil unser Kirchenjahr ja schon mit dem ersten Adventsonntag beginnt. Zu Weihnachten haben wir gefeiert, dass Gott in die Welt kommt, und nun tragen unsere Sternsingergruppen die Kunde davon hinaus auf die Straßen und in die Häuser unserer Stadt (Danke, dass ihr das tut!).
Trotzdem kommt auch auf unsere Pfarre viel Neues zu in diesem Kalenderjahr 2024. Die Pfarre Maria, Heil der Kranken mit ihrem Sitz im Kamillianerkloster gehört seit kurzem zu Lainz, und wir sind von den Gremien der Erzdiözese beauftragt, mit dem Datum 1. Jänner 2025 gemeinsam mit der Pfarre
St. Hubertus und St. Christophorus am Lainzer Tiergarten eine gemeinsame Pfarre zu bilden.
Den Plan dazu gab es bereits seit 2015 (zur Subeinheit Süd gehörte auch noch die Pfarre St. Hemma), aber da in Hietzing viele Pfarren von Ordensleuten betreut waren, schien die Zusammenlegung noch nicht aktuell. Jetzt war es auf einmal so weit: St. Hubertus hatte keinen Pfarrer mehr, und P. Stefan Hengst bekam nicht eine, sondern drei Pfarren. Und das betrifft nicht nur das „laufende Geschäft“. Mit der Zusammenlegung sind Berge von Checklisten abzuarbeiten, denn so uralte Gebilde wie Pfarren gibt es ja nicht erst seit gestern (Immobilien, Kirchen und Kapellen, Kunstgegenstände, Buchhaltung, Matrikenbücher, …). Und dazu die Herausforderung, eigentlich an allen Orten immer gleichzeitig sein zu müssen-sollen-wollen? (An dieser Stelle ein Danke an P. Anton Aigner, P. Friedrich Prassl, P. Peter Fritzer, P. Ivan Sokolowsky und P. Josef Maureder, die regelmäßig mit uns Eucharistie feiern!)
Nun kommt also wieder zusammen, was einst eines war und irgendwann getrennt wurde. Eine große Pfarre vom Lainzer Platz über das Spitalsgelände bis hin zum Lainzer Tor. Welche Vorstellungen löst das in uns aus? - Ich denke an die vielen Menschen, die da wohnen, an die Kindergärten und Schulen, die Krankenhäuser und Altersheime, an die Geschäfte, an den Verkehr, an den Lainzerbach …
Mir fällt ein Lied aus dem Gotteslob ein, nach einem Text von Silja Walter: Eine große Stadt ersteht, die vom Himmel niedergeht in die Erdenzeit. Mond und Sonne braucht sie nicht, Jesus Christus ist ihr Licht, ihre Herrlichkeit. (GL 479)
Ja, natürlich geht es da um das himmlische Jerusalem, aber doch, das wünsche ich mir, das wäre doch schön: ein Ort in unserer Welt, wo ein Stück Himmel sichtbar wird. Wo Menschen gemeinsam an einem Projekt bauen, das über das Alltägliche hinausgeht. Wo jede und jeder sich einbringen kann, mittun kann, Heimat finden und Heimat geben kann. Wo Kirche über das Gebäude hinaus wirkt und ein Ort der Kraft ist für alle, die da wohnen. Die Kraft dazu kommt nicht aus uns, sondern aus dem, was wir feiern. Und es ist ein Projekt für alle. Bitte tragt es mit!
In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein gutes Neues Jahr
Gertrud Baumgartner
zum Downloaden: Mitteilungsblatt Jänner 2024