Mitteilungsblatt März 2024

​Liebe Alle,

ist das eigentlich die richtige Anrede? Die Anrede hat etwas damit zu tun, wie wir uns selber sehen. Was fällt uns ein, wenn wir an die Pfarre Lainz Speising denken. Woran denken Sie? Eine Pfarre, eine Kirche, die Sonntagsmesse, Musik, Liturgie, Angebote? Was fehlt in dieser Liste? Die Menschen, die die Pfarre ausmachen! Je nachdem welchen Blick wir auf das Ganze haben sind es dann die Mitchristen*innen, Pfarrmitglieder, Gottesdienstbesucher*innen, Freunde und Freundinnen, Bekannte, oder eben „liebe Alle“.
Für mich hat die Pfarre Lainz Speising etwas mit den Menschen zu tun, die ich dort treffen kann. Messen werden viele in unserem Bezirk gefeiert. Musikangebote gibt es auch. Vielleicht sitzen Sie immer an der gleichen Stelle. Dann werden Sie vielleicht schon ihre Nachbarn in den Bänken kennen. Man nickt sich zu und freut sich, in vertrauter Umgebung zu sitzen. Vielleicht haben Sie auch eine feste Messzeit, dann können Sie auch relativ sicher sein, wie die Messe gefeiert wird. Ich glaube, wir sind alle mehr oder weniger Gewohnheitstiere. Abwechslung ist gut, Tradition und Stabilität sind aber auch nicht zu verachten.
Eine Pfarre hat viele Traditionen, die leben, weil sie gelebt werden. Gelebt von Menschen, die dafür etwas tun. Manche Traditionen tun sich schwer in die nächste Generation, oder auch in die geänderten Zeiten hinüberzugehen. Bei anderen ist es leichter. Es sind aber immer die Menschen, die sie tragen. Wir sind in Lainz gesegnet mit sehr vielen Menschen, die sehr viel ehrenamtlich machen. Und das schöne ist, dass es wirklich durch alle Altersstufen hindurchgeht. Wir haben die jugendlichen Jungscharführer*innen und dann ist da auch die liebe Seniorin, die die Altarwäsche bügelt. Manche engagieren sich bei Festen und Events und andere erfüllen einen regelmäßigen Dienst. Dank euch allen.
Eine Gruppe habe ich bisher ausgespart. Das sind alle, die die Angebote nutzen. Wir alle, die wir kommen, wenn es etwas zu feiern gibt, wenn wir Messe oder eine Andacht feiern. Wenn die Jungschar zur Gruppenstunde ruft, oder das Geburtstagsjausenteam sich über Geburtstagskinder freut, die sich verwöhnen lassen. Jesus erzählt einmal, dass Kinder Freudenlieder gesungen haben, aber keiner hat sich gefreut. Alle Aktionen laufen ins Leere, wenn keiner kommt. Daher mein aufrichtiger Dank an alle, die kommen und alle die vorbereiten. Das macht Gemeindeleben aus. Schön wird es meistens, wenn man nicht fürchten muss, die oder der Einzige zu sein.
Manchmal muss man sich selbst einen Schubs geben. Und wenn das einige machen, dann ist man schon eine kleine Gruppe und dann wird es schön. Die Fastenzeit mit ihren Angeboten kann ein Moment sein, das eine oder andere Angebot anzunehmen. Ihnen wird es Freude bereiten, anderen bereiten Sie eine Freude und den Traditionen hauchen Sie Leben ein. Das ist Gemeindeleben.
Eine Tradition möchte ich Ihnen heute besonders ans Herz legen. Nachdem wir in der Fastenzeit geübt haben, lassen wir alle zusammen die Osternacht bei einem gemeinsamen Frühstück ausklingen. Fühlen Sie sich also jetzt schon eingeladen, auch wenn wir noch mitten in der Fastenzeit sind. Bringen Sie noch jemanden mit. Kommen Sie mit neuen Menschen ins Gespräch und genießen Sie Kaffee, Osterpinzen, Osterschinken und Gemeindeleben.
Liebe Alle, wir sehen uns spätestens zu Ostern!
Glück auf! Ihr P. Stefan Hengst SJ