Alles neu macht der Mai.
Ob er wirklich alles neu macht? Eines ist aber sicher, dass Sie einem neuen Gesicht in der Pfarre Lainz-Speising begegnen. Mein Name ist Stefan Hengst. Im September werde ich Ihr Pfarrer. Bis dahin hoffe ich, dass wir uns schon kennengelernt haben. Ich danke hier schon Gustav Schörghofer und all den vielen, denen ich schon begegnet bin, für die freundliche Aufnahme und die Hilfen beim Einstieg. Es ist schön, hier zu sein.
Gerne will ich etwas über mich erzählen. Ich bin 1972 als zweites von drei Kindern in Essen geboren. Die Herkunft aus Nordrheinwestfalen und besonders dem Ruhrgebiet werden Sie schnell an meinem Akzent erkennen. Eine weitere Folge ist, dass ich gerne als Gruß am Ende von Briefen und E-Mails „Glück auf“ verwende. 1998 habe ich das Ruhrgebiet verlassen, nachdem ich das Studium des Bauingenieurwesens abgeschlossen habe. In München und dann in Chicago habe ich im Brückenbau gearbeitet. Es war eine gute Zeit als Ingenieur und die erste Liebe vergisst man nicht.
2003 habe ich aber einer anderen Liebe, oder besser Sehnsucht, nachgegeben und bin Jesuit geworden. Die Ausbildung im Orden hat viele Stationen und so war ich als Novize zwei Jahre in Nürnberg und habe 2 Jahre Philosophie in München studiert. Danach schlossen sich zwei Jahre Arbeit im Norden von Uganda an. Während eines kurzen Intermezzos habe ich für 3 Monate in der Elfenbeinküste versucht, Französisch zu lernen. Das Theologiestudium (3 Jahre) hat mich nach Kenia geführt. Da sich danach ein Loch ergab, war ich für 4 Monate im Norden von Äthiopien und habe in einem Flüchtlingslager gearbeitet. Zur Priesterweihe und Kaplanszeit ging es nach Berlin. Wegen des Bürgerkriegs in Syrien kehrte ich in die Flüchtlingsarbeit zurück, erst im Süden der Türkei und dann im Libanon.
Den letzten Teil der Ordensausbildung, das Tertiat, habe ich in Dublin gemacht. Im Anschluss kam ich nach St. Blasien und habe dort im Jesuiteninternat als Seelsorger und Erzieher gearbeitet. Drei Jahre später bin ich zu „Jesuiten Weltweites Lernen“ in Genf gewechselt. Dort ging es um die Organisation und Entwicklung von online Studienformaten für Menschen, die sonst keinen Zugang zu Hochschulbildung haben.
Heuer, im März, habe ich letzte Gelübde abgelegt. Das ist zusammengefallen mit meiner hoffentlich letzten Versetzung für eine lange Zeit. Ich hatte mir gewünscht, in einer Pfarre zu arbeiten und als sich Lainz als Möglichkeit ergab, war es keine Frage, dass ich herkommen wollte. Neben Urlauben in Österreich habe ich noch andere Verbindungen zu diesem Land. Meine Oma väterlicherseits kommt aus Innsbruck. Im Frühjahr 2004 war ich für zwei Monate für ein Krankenhauspraktikum hier. Ein Jahr später habe ich große Exerzitien in St. Andrä im Lavanttal gemacht. Bislang waren die Aufenthalte kurz. Das ändert sich jetzt und ist gut so.
Glück auf, Ihr Stefan Hengst SJ
zum Downloaden: Mitteilungsblatt Mai 2023