Ich bin Pater Jean Bosco Gnombeli, Kamillianer.
Seit September 2023 bin ich in den Pfarren Lainz-Speising, St. Hubertus und Maria Heil der Kranken als Kaplan tätig.
Ich freue mich hier zu sein und möchte über mich erzählen.
Ich bin in einer gläubigen Familie (auch wenn sie damals noch nicht christlich war) am 31.12.1980 in Tchare, einem kleinen Dorf in der Region Kara geboren. Kara ist eine Bergregion im Norden Togos. Der höchste Punkt des Gebirges ist 800 Meter. Der Boden ist steinig, felsig und wenig fruchtbar. Die Menschen sind gezwungen nach Süden des Landes nach Atakpamé auszuwandern, um guten Boden zum Feldanbau zu finden. So ist mein Vater nach Süden ausgewandert, um Kaffee anzubauen. Ich habe sechs Geschwister und neun Halbgeschwister. Fast die ganze Schulzeit habe ich im Heimatdorf verbracht und mich viel in der Pfarre engagiert. Ich erteilte Katechismusunterricht und habe viele Ministranten ausgebildet. Aus diesem Engagement entstand meine Berufung.
Nach der Matura im Jahr 2002 trat ich in den Orden der Kamillianer ein. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie legte ich 2010 die Ewige Profess ab und wurde am 10.9.2011 zum Priester geweiht. Mein Wahlspruch lautet: „Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und sein gnädiges Handeln an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben“ (1Kor15,10).
Sowohl in Benin als auch in Lomé, der Hauptstadt von Togo, war ich als Seelsorger im Krankenhaus und im Altersheim tätig.
Togo liegt in Westafrika. Die Hauptstadt ist Lomé. Die Amtssprache in Togo ist Französisch und daneben gibt es viele Nationalsprachen. Togo hat acht Millionen Einwohner. Die drei großen Religionen in Togo sind: Afrikanische Traditionelle Religion (RTA), Christentum und Islam.
Im Vergleich zu Europa, ist die Kirche in Afrika sehr jung. Gottesdienste werden feierlich und viel lebendiger gefeiert. Bei Festen wird auch zu den Gesängen getanzt. Es kommen auch viele Kinder und Jugendliche zu den Gottesdiensten. Zur Gabenbereitung werden - insbesondere an Festtagen - Erzeugnisse aus der bäuerlichen Produktion zum Altar gebracht.
Seit April 2014 bin ich in Österreich. Ich kann auf neun gute Jahre an Erfahrung in der Mission in Österreich zurückblicken und kann sagen, dass ich gut integriert bin. Ich fühle mich ganz zuhause, auch wenn ich ab und zu Heimweh habe.
Die ersten fünf Monate habe ich damit verbracht, die Sprache zu lernen. Dann wurde ich für zwei Jahre als Kaplan zur pastoralen Erfahrung nach Purkersdorf und Tullnerbach geschickt. Während meines Aufenthaltes in diesen Pfarren hatte ich direkten Kontakt zu den Leuten und lernte die Kultur kennen.
Danach habe ich als Krankenhausseelsorger 2 Jahre im AKH-Wien und 4 Jahre im Landeskrankenhaus St. Johannes in Salzburg gearbeitet. Seit meiner Rückkehr nach Wien im Dezember 2022 bin ich nicht mehr im Krankenhaus, sondern in der Pfarrseelsorge tätig.
Täglicher Kontakt mit Menschen, sowohl im Spital, als auch in der Pfarre lässt mich meine Berufung immer besser begreifen. In der Begegnung mit Menschen habe ich viel gelernt. Es ist eine besondere Lebensschule und Kraftquelle. Das macht mir viel Freude.
Missverständnisse, Probleme und Konflikte gehören auch zum Leben. Es gibt kein christliches Leben ohne Prüfungen. In schwierigen Zeiten hat Gott mir immer geholfen. Es ist immer gut, in Prüfungen durchzuhalten. Gott vergisst nie seine Kinder. Gott gibt immer Kraft. Christ sein bedeutet nicht, dass man von den Prüfungen verschont bleibt, die Prüfungen können manchmal auch eine Chance sein. Meine missionarischen Erfahrungen in Österreich über neun Jahre sind positiv und ich hoffe, dass es in Zukunft mit Gottes Hilfe so bleibt.
Ihr Jean Bosco Gnombeli MI
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